DER WEG WAR DAS ZIEL, DER WEG ZURÜCK ZU VIEL
Wir starten mit Nebel in den Tag und bemerken mal wieder was für ein Glück wir hatten gestern angekommen zu sein. So kann das Nordkap auch aussehen, naja „sehen“ eigentlich nicht. Wir setzen unsere Fahrt langsam fort, leider fahren wir jetzt lange die selbe Strecke. Wir treffen wieder entspannte Rentier-Herden am Straßenrand und den Radwanderer Fabian aus Rostock. Unser Radwander-Herz schlägt höher. Er ist bereits seit 6 Wochen unterwegs über Schweden und Finnland, hat bereits 3500 km zurück gelegt und zeltet alleine in der Wildnis. Er will heute am Nordkap ankommen -Respekt-. Wir spendieren ihm noch eine Warnweste, denn die Sicht oben beträgt, wegen des Nebels, weniger als 5 Meter. Unser Nachtplatz präsentiert sich mit wunderschönen Blick auf den Kvaenvika Fjord. Leider wird unserer Schlaf durch einen lauten Parkplatz-Besucher gestört.
71° 10′ 21″ NORDKAP, POLARNACHT, MITTERNACHTSSONNE Das Nordkap ist ein ins Nordpolarmeer hineinragendes Kap an der Nordseite der norwegischen Insel Magerøya. Es liegt auf 71° 10′ 21″ nördlicher Breite, 514 Kilometer nördlich des Polarkreises und rund 2100 Kilometer südlich des Nordpols. Im Mittel geht die Sonne am Nordkap vom 20.11. bis zum 22.01. überhaupt nicht auf, während sie vom 14.05. bis zum 29.07. (79 Tage) immer über dem Horizont bleibt. Dass die Hellphase länger andauert als die Dunkelphase, liegt an der bedeutenden Höhe des Nordkaps über dem Meer. 1956 wurde die Straße von Honningsvåg zum Nordkap eröffnet. Bis dahin konnte das Nordkap per Schiff und anschliessendem Aufstieg über einen Klippenweg erreicht werden. 1999 öffnete den Nordkaptunnel. Dieser Tunnel, als drittlängster Unterwassertunnel Europas, ist 6875 m lang und unterquert mit einer maximalen Tiefe von 212 m den Magerøysund. Die größte Steigung beträgt 10 Prozent. Damit war die Zeit des Fährverkehrs Vergangenheit.